Auf dem Fränkischen Gebirgsweg

Drei Tage „Kopf frei“

Das Faschingswochenende zeigte sich zwar kühl und windig, aber ich hatte ein freies Zeitfenster. Vier Tage ohne jegliche Verpflichtung. Da musste ich einfach raus. Und so machte ich mich kurzentschlossen und ziemlich unvorbereitet auf, den Fränkischen Gebirgsweg zu erobern. Auf dem Fränkischen Gebirgsweg weiterlesen

Der Laufschuh ist tot, es lebe der Laufschuh.

Der Laufschuh ist wahrscheinlich das meist behandelte Thema in Blogs und Magazinen, die sich mit dem Laufen befassen. Schon deswegen habe ich mich nie berufen gefühlt, selbst etwas darüber zu schreiben.

Dabei gab es Zeiten, in denen mich die Suche nach dem richtigen Laufschuh fast schon krankhaft beschäftigt hat. Naja, zumindest hätte man es einem Außenstehenden nicht verdenken können, das so zu sehen.

Doch das ist lange her. Und trotzdem stand das Thema Laufschuh plötzlich wieder im Raum… Der Laufschuh ist tot, es lebe der Laufschuh. weiterlesen

Lauf an einem Sommerabend

Vom Laufen Im Sommer

Im Westen zeugt ein rotgelber Himmel von der gerade am Horizont verschwindenden Sonne, der ich die vergangene halbe Stunde noch mit verkniffenen Augen entgegengelaufen bin. Ich laufe gerne in die Sonne.

Oder sie kommt schräg von hinten, dann kann ich meinem Schatten folgen und je länger ich ihn beobachte, desto besser wird mein Bewegungsablauf. Als würden sich Schatten und Ego gegenseitig pushen. Lauf an einem Sommerabend weiterlesen

Feuchtwarmes Paradoxon

Mühelos Laufen. Das muss ein Witz sein.

Die Luft wiegt schwer vom Parfum der üppig blühenden Sträucher und Büsche, das Insekten zum Schwärmen und Läufer zum Stöhnen bringt.

Wie durch einen zu engen Strohhalm sauge ich die feuchte und seltsam schwere Luft in meine Lungenflügel. Sei es, weil ich nicht gründlich genug ausgeatmet oder tief genug eingeatmet habe, meine Sauerstoffzufuhr fühlt sich einfach ungenügend an, und das schon beim Traben.

Seit Jahren sinniere, experimentiere und schreibe ich über die Leichtigkeit des Laufens. Doch das kommt mir gerade ziemlich paradox vor… Feuchtwarmes Paradoxon weiterlesen

Ausgleichssport mit einem Bianchi von 1986

Bianchi Rekord 910s

heißt meine Neue. Sie ist Italienerin, zarte 30 Jahre alt, hat eine tolle Linie und kommt sehr sportlich daher. Mit einem Kleid in Perlmuttweiß und dezent roten Decals hat sie mein Herz im Sturm erobert. Sie hat Temperament und schnurrt wie eine Katze. Die erste Testfahrt nach knapp zwei Wochen Intensivpflege hat nicht weniger als Gänsehaut bei mir hinterlassen.

Aber was hat das mit Laufen zu tun? Ausgleichssport mit einem Bianchi von 1986 weiterlesen

Im Wolfstrab durch die Farbenpracht

Wolfstrab

„Als der Mond über den Hügeln aufstieg und die Ebene mit milchigem Licht übergoß, sahen die Dorfbewohner (…) wie Mogli (…) in langem Wolfstrab dahinzog, mit dem gleichmäßigen Trott, der lange Meilen wie Feuer verschlingt.“ (Rudyard Kipling, Das Dschungelbuch)

Wo letzte Woche noch ein Weg war, ist jetzt nur noch ein Pfad. Hochwachsende Gräser – mit unzähligen kleinen Blüten in blau und gelb durchsetzt – säumen ihn und machen sich daran auch die verbliebenen Zentimeter zu erobern. Allein die zahlreich in der Pfadmitte versammelten Kieselsteine halten noch dagegen.

Von feuchtwarmer Luft umhüllt laufe ich durch die üppige, ja fast schon überladene und dampfende Natur. Im Wolfstrab durch die Farbenpracht weiterlesen

Auf der langen Meile

Mehr als 25 Jahre unterwegs auf der langen Meile

Pacific Crest-, Continental Divide- und Appalachian-Trail – so heißen die drei großen Fernwanderwege der USA, die für mich nach der Lektüre von „Laufen, Essen, Schlafen“ von Christine Thürmer zu Sehnsuchtsorten geworden sind – wieder einmal.

Vergangene Woche bin ich mit meinem Cousin Michael unterwegs ans Krankenbett eines lieben Verwandten, der leider unheilbar erkrankt ist. Ich habe meinen Cousin ein paar Jahre nicht gesehen und trotzdem stellt sich sofort diese unvergleichliche Vertrautheit ein, die man nur mit nahen Verwandten erlebt. Mit Michael verbinden mich aber auch prägende Erinnerungen an ziemlich coole Radreisen in den Jahren 1990 bis 1992, die wir jetzt wieder auffrischen.

Jetzt, in Nachbetrachtung dieses seltsam fröhlichen Tages am Krankenbett meines Onkels, wird mir klar, wie sehr sich gerade die letzte gemeinsame Radreise noch heute auf meine Sehnsüchte und Interessen auswirkt, darunter auch das Laufen. Auf der langen Meile weiterlesen

Die Dschungelpatrouille

Der Dschungel liegt in Bayern

Es ist verdammt dunkel in diesem Waldstück nicht weit von Ebersberg. „Pflatsch“ schon wieder steckt der Fuß bis zum Knöchel im Schlamm.

Der Trail schlängelt sich auf und ab, südlich entlang der Wildschutzzone im Ebersberger Forst, eine echte Sahnestrecke, egal ob laufend oder bikend. An schönen Tagen krönt ein herrliches Alpenpanorama den landschaftlich und technisch faszinierenden Pfad.

Jetzt ist es anders, es ist stockdunkel, nass und mit 2 bis 3 Grad auch kalt. Ein kalter Dschungel – im bayerischen Süden.

Der Lichtkegel meiner Stirnlampe scannt den Untergrund, der Läufer hinter mir findet den Weg auch ohne Licht – er verlässt sich ganz auf die Wahrnehmung seiner Füße.

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Der Lauf des friedvollen Kriegers

Laufen und Achtsamkeit

Die Beschäftigung mit der vielzitierten Achtsamkeit hat es mir angetan. Immer wieder taucht sie auf und ich fühle, dass ich mich noch mehr mit ihr befassen sollte.

Beim Laufen tue ich mir jedoch hin und wieder schwer mit ihr. Passen Laufen und Achtsamkeit vielleicht gar nicht so gut zusammen? Ist Laufen wirklich eine meditative Bewegungsform?

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