Ein Lauf im Februar

Grau scheint heute die bestimmende Farbe zu sein und leider auch zu bleiben. Seit heute Morgen warte ich darauf, dass es ein wenig freundlicher wird. Mittlerweile ist es Nachmittag und so langsam sollte ich mal los. Ein Blick aufs Thermometer offenbart nicht wirklich kalte 5 Grad. Was anziehen? Ich habe mich diese Woche schon einmal verschätzt, habe mich von ein paar Sonnenstrahlen verleiten lassen und dann gefroren.

Die ersten Schritte durch den Ort offenbaren, was Schnee und Frost seit Jahresbeginn verdeckt und konserviert haben. Tonnenweise Rollsplitt, letzte Reste des Sylvesterfeuerwerks, weggeworfenen Müll und – mein ganz persönlicher Favorit – haufenweise Exkremente von Lieschen Müllers und Wastl Schmidts schwanzwedelndem Liebling… Ein Lauf im Februar weiterlesen

Viel Zeit

Viel Zeit? Schon der Titel meines Beitrags lässt einen Fehler des Autors vermuten. Oder soll das eine Provokation sein? Wer hat heute schon Zeit, und dann auch noch viel davon?

Wer gerne lange Strecken läuft, der kann gar nicht genug Zeit haben. Der kämpft um die tägliche Lücke dafür, der beschwört am Wochenende Ärger mit der Partnerin herauf, wenn der Long Run zum wiederholten Male mit dem Familienausflug kollidiert. Der tut alles für mehr Zeit.

Doch manchmal hat man als Läufer auch einfach zu viel davon… Viel Zeit weiterlesen

Gedanken zu Mut und Freiheit

Mein letzter Beitrag im Jahr 2016 soll ein schlichtes Plädoyer für Mut und Freiheit sein.

Für das kommende Jahr wünsche ich uns und allen sonst so vernünftigen Mitmenschen mehr Mut. Ich bin überzeugt, wir brauchen das jetzt…

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Nachtschicht

Vom Laufen in Der Dunkelheit

Es ist mal wieder soweit. Ich muss mich derzeit zum Laufen ernsthaft aufraffen. Denn wenn ich aufbrechen kann, ist es lange dunkel, dazu kalt und nicht selten auch noch nass. Gerade jetzt ist es sogar saukalt.

Das Teufelchen auf meiner rechten Schulter flüstert allabendlich:

„Komm hol dir lieber ein paar Weihnachtsplätzchen, mach dir einen heißen Glühwein und entspanne dich wie jeder normale Mensch um diese Jahreszeit im Liegen oder beim unsäglichen Fernsehprogramm.“

Zum Glück schallt es ab und an von meiner linken Schulter lautstark dagegen:

„Geh raus, sieh dir den prächtigen Sternenhimmel an, tanke herrlich kühlen Sauerstoff und du wirst dich hinterher dafür lieben!“

Ich gebe zu, es stand zuletzt ziemlich ausgeglichen zwischen den beiden, aber dann hat das Engelchen angefangen an scheinbar kleinen Details zu arbeiten…

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Der Reiz des Einfachen

Laufen ist einfach

Das Laufen ist im Grunde eine einfache Tätigkeit. Nachdem wir es uns in der Kindheit mühelos aneignen und intuitiv richtig machen, scheint es danach der schwierigste Part zu sein, es mangels Ausübung nicht wieder zu verlernen.

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Ausgleichssport mit einem Bianchi von 1986

Bianchi Rekord 910s

heißt meine Neue. Sie ist Italienerin, zarte 30 Jahre alt, hat eine tolle Linie und kommt sehr sportlich daher. Mit einem Kleid in Perlmuttweiß und dezent roten Decals hat sie mein Herz im Sturm erobert. Sie hat Temperament und schnurrt wie eine Katze. Die erste Testfahrt nach knapp zwei Wochen Intensivpflege hat nicht weniger als Gänsehaut bei mir hinterlassen.

Aber was hat das mit Laufen zu tun? Ausgleichssport mit einem Bianchi von 1986 weiterlesen

Urlaub vom Laufen

Durchhängen

Braucht man Urlaub vom Laufen? Das Laufen gehört längst fest in meinen Alltag, gerade so wie die Ausübung meines Berufes oder die Zubereitung des Frühstücks. Ich kann leider nicht so viel Zeit mit Laufen wie mit Arbeiten verbringen, aber ich tue es zumindest genauso regelmäßig.

Im Gegensatz zum Broterwerb empfinde ich es auch nie als Last. Das liegt wohl auch daran, dass ich nicht mehr im klassischen Sinne trainiere, sondern einfach laufe um des Laufens willen. Und trotzdem hatte ich in den vergangenen zwei Wochen einen echten Durchhänger. Und das kam so… Urlaub vom Laufen weiterlesen

Der große Sport ist tot

Zum Sportereignis dieser Tage

Der große Sport ist tot
Lasst uns ihn begraben.

Jetzt geht sie wieder los
Die Show in schönen Farben
Jetzt werden Bilder übernehmen
Was hohle Worte nicht vermögen
Der Unken Werk beenden
Mit Emotionen blenden
Ist viel schöner so. Und doch
Der große Sport ist tot.

Lass zum Konsumieren dich bewegen
Nie hat es Besseres gegeben
Soll man ein System begraben
Das uns so reich beschenkt
Mit Geld und tollen Waren
Mit Arbeit und Seelenplagen
Jetzt bitte keine weiteren Fragen
Sonst ist der große Sport bald tot.

Der Seelenplagen Herr zu werden
Hilft nur sich selbst bewegen
Im Laufschritt durch den Wald
Doch haben wir zu wenig Zeit
Und sind dennoch gern bereit
Dieser großen Show zu folgen
Die zum Vorbild doch nicht taugt
Wo sind die Ideale?

Nein, ich kann ihn nicht ertragen
Den Hype um ein Event
Das aus zwanzig Perspektiven
Uns doch nichts Echtes schenkt
Außer dem wir wollen entfliehen
Weil wir ihm schon täglich dienen
Ob wir wollen oder nicht
Es geht um Macht und Geld.

Der große Sport ist tot.

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Gut behütet im Regen

Von der passenden Kopfbedeckung beim Laufen

Wohl dem, der im rechten Moment gut behütet ist. Das gilt umso mehr, wenn man wie ich ohne oder – wo noch vorhanden – mit nur wenigen Millimetern Haarlänge unterwegs ist.

Seit wenigen Wochen ergänzt „The Tilley Hat“ mein Sortiment aus Laufmützen, Caps und Schlauchtüchern.

Man kann sicher darüber streiten, ob sich ein eher klassischer Hut mit umgehender Krempe zum Laufen eignet und wahrscheinlich noch mehr darüber, wie das aussieht. Mich hat er jedenfalls schnell überzeugt. Und das vor allem bei Regen. Gut behütet im Regen weiterlesen

100 Kilometer zu Fuß

Die Ulmer Laufnacht – 100 Kilometer zu Fuß

Irgendwo in der Nähe von Ulm – wieder bei Tag. Mein Blick ist starr und ich fixiere seit Minuten die Laufschuhe meines Vordermanns. Tapp linker Fuß, Schotter knirscht, tapp rechter Fuß, tapp linker Fuß… hin und wieder spritzen Steine zur Seite.

Ich wage einen Blick nach vorne und da – endlich, endlich erkenne ich das ersehnte Schild. Jetzt sind es nur noch fünf Kilometer. Doch die können sehr lang sein.

Neunzehnmal habe ich diese Distanz seit dem Aufbruch gestern Abend bereits zurückgelegt. Ich bin in den Sonnenuntergang hineingelaufen, habe mich durch eine sternenklare und kalte Nacht bewegt und auf neue Energie mit der aufgehenden Sonne gehofft. Doch mit dem Tag kamen auch die Schmerzen. Verblieben sind fünf Kilometer, eine läppische Steigung, und ich werde trotzdem noch eine volle Stunde unterwegs sein… 100 Kilometer zu Fuß weiterlesen