Der Laufschuh ist tot, es lebe der Laufschuh.

Der Laufschuh ist wahrscheinlich das meist behandelte Thema in Blogs und Magazinen, die sich mit dem Laufen befassen. Schon deswegen habe ich mich nie berufen gefühlt, selbst etwas darüber zu schreiben.

Dabei gab es Zeiten, in denen mich die Suche nach dem richtigen Laufschuh fast schon krankhaft beschäftigt hat. Naja, zumindest hätte man es einem Außenstehenden nicht verdenken können, das so zu sehen.

Doch das ist lange her. Und trotzdem stand das Thema Laufschuh plötzlich wieder im Raum… Der Laufschuh ist tot, es lebe der Laufschuh. weiterlesen

Umkehrhaltung im Schnee

Heute morgen hat es geschneit, nicht viel. Gerade so viel, dass es beim Laufen richtig Spaß macht. Der festgefrorene Altschnee vom Wochenende hat eine sanfte Neuschneedecke erhalten, in genau der Dicke, die ich beim Laufen so liebe. In der Mittagspause hielt mich und den FlowRunner dann nichts mehr…

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Ein Lauf im Februar

Grau scheint heute die bestimmende Farbe zu sein und leider auch zu bleiben. Seit heute Morgen warte ich darauf, dass es ein wenig freundlicher wird. Mittlerweile ist es Nachmittag und so langsam sollte ich mal los. Ein Blick aufs Thermometer offenbart nicht wirklich kalte 5 Grad. Was anziehen? Ich habe mich diese Woche schon einmal verschätzt, habe mich von ein paar Sonnenstrahlen verleiten lassen und dann gefroren.

Die ersten Schritte durch den Ort offenbaren, was Schnee und Frost seit Jahresbeginn verdeckt und konserviert haben. Tonnenweise Rollsplitt, letzte Reste des Sylvesterfeuerwerks, weggeworfenen Müll und – mein ganz persönlicher Favorit – haufenweise Exkremente von Lieschen Müllers und Wastl Schmidts schwanzwedelndem Liebling… Ein Lauf im Februar weiterlesen

100 Kilometer zu Fuß

Die Ulmer Laufnacht – 100 Kilometer zu Fuß

Irgendwo in der Nähe von Ulm – wieder bei Tag. Mein Blick ist starr und ich fixiere seit Minuten die Laufschuhe meines Vordermanns. Tapp linker Fuß, Schotter knirscht, tapp rechter Fuß, tapp linker Fuß… hin und wieder spritzen Steine zur Seite.

Ich wage einen Blick nach vorne und da – endlich, endlich erkenne ich das ersehnte Schild. Jetzt sind es nur noch fünf Kilometer. Doch die können sehr lang sein.

Neunzehnmal habe ich diese Distanz seit dem Aufbruch gestern Abend bereits zurückgelegt. Ich bin in den Sonnenuntergang hineingelaufen, habe mich durch eine sternenklare und kalte Nacht bewegt und auf neue Energie mit der aufgehenden Sonne gehofft. Doch mit dem Tag kamen auch die Schmerzen. Verblieben sind fünf Kilometer, eine läppische Steigung, und ich werde trotzdem noch eine volle Stunde unterwegs sein… 100 Kilometer zu Fuß weiterlesen

Im Wolfstrab durch die Farbenpracht

Wolfstrab

„Als der Mond über den Hügeln aufstieg und die Ebene mit milchigem Licht übergoß, sahen die Dorfbewohner (…) wie Mogli (…) in langem Wolfstrab dahinzog, mit dem gleichmäßigen Trott, der lange Meilen wie Feuer verschlingt.“ (Rudyard Kipling, Das Dschungelbuch)

Wo letzte Woche noch ein Weg war, ist jetzt nur noch ein Pfad. Hochwachsende Gräser – mit unzähligen kleinen Blüten in blau und gelb durchsetzt – säumen ihn und machen sich daran auch die verbliebenen Zentimeter zu erobern. Allein die zahlreich in der Pfadmitte versammelten Kieselsteine halten noch dagegen.

Von feuchtwarmer Luft umhüllt laufe ich durch die üppige, ja fast schon überladene und dampfende Natur. Im Wolfstrab durch die Farbenpracht weiterlesen

Lärchenlaub im Laufschuh

Vom Untergrund und dem passenden Laufschuh

Die Laufschuhindustrie hat in den letzten Monaten wenig Geschäft mit mir gemacht, zumindest im Vergleich zu vergangenen Jahren. Ich kann sowieso fast nur noch Minimalschuhe (er)tragen und davon hatte ich zuletzt drei passende Modelle für die unterschiedlichen Distanzen und Bodenbeschaffenheiten. Mehr brauche ich nicht.

Da ich diese jedoch seit Monaten im Wechsel trage, sind die Gebrauchsspuren nicht mehr zu ignorieren, und wenn ich demnächst nicht ohne passendes Schuhwerk da stehen möchte, dann muss vorsorglich schon mal Ersatz her.

Mein Problem, das viele Läufer teilen: keines der drei Modelle ist noch in der erprobten Version erhältlich. Der einfachste Weg scheint da der Kauf eines Nachfolgemodells. Doch wer das schon hoffnungsvoll versucht hat, der weiß um die Tücken… Lärchenlaub im Laufschuh weiterlesen

Die Dschungelpatrouille

Der Dschungel liegt in Bayern

Es ist verdammt dunkel in diesem Waldstück nicht weit von Ebersberg. „Pflatsch“ schon wieder steckt der Fuß bis zum Knöchel im Schlamm.

Der Trail schlängelt sich auf und ab, südlich entlang der Wildschutzzone im Ebersberger Forst, eine echte Sahnestrecke, egal ob laufend oder bikend. An schönen Tagen krönt ein herrliches Alpenpanorama den landschaftlich und technisch faszinierenden Pfad.

Jetzt ist es anders, es ist stockdunkel, nass und mit 2 bis 3 Grad auch kalt. Ein kalter Dschungel – im bayerischen Süden.

Der Lichtkegel meiner Stirnlampe scannt den Untergrund, der Läufer hinter mir findet den Weg auch ohne Licht – er verlässt sich ganz auf die Wahrnehmung seiner Füße.

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Faszination Ultra-Trail

Epische Landschaften, unbefestigte Pfade, unglaubliche Distanzen – und mittendrin Menschen, die im Wettkampf mit sich und anderen ihre Grenzen ausloten.

Das sind die wesentlichen Zutaten für einen Trail-Ultramarathon.

Jede einzelne davon vermag es, mich zu begeistern. In Kombination üben diese Zutaten seit Jahren ihre Faszination auf mich aus.

Und das,

“obwohl ich selbst nicht mal wirklich ein Teil davon bin.”

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Laufen ist Abenteuer

Wie so ein kleines Laufabenteuer den Tag bereichern kann.

Ein paar Stunden zurück.

Vor etwas mehr als zwanzig Minuten bin ich losgelaufen. Die Wolken hängen tief und es regnet leicht. Von Beginn an war ich heute alleine unterwegs.

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